O Gott,
tritt hervor
aus dem Dunkel.
Ich leide,
wenn du dich mir
so ganz verbirgst.
Dein Schweigen
lähmt mich.
Wie lange willst Du mir
Deine Tröstungen entziehen
und der Verlassenheit mich preisgeben?
O Gott,
meine Seele hat keine Schutzmauern,
die sie bewahrten
vor dem Ansturm des Argwohns.
Ich leide,
und doch frage ich mich:
Warum sollte ich nicht
Bruder der Zweifelnden sein
und ihr Entbehren teilen?
Denen will ich meine Stimme leihen,
die verstummt sind
in ihren Erschütterungen,
meinen Geschwistern, Gott,
die Dich verloren.
…
Sei wieder unter uns,
Gott,
denn ohne Dich
verdirbt unser Leben.
A. S. Naegeli